
Bauklötze aus Holz gehören zu den Klassikern unter den Spielzeugen, erfreuen sich aber immer noch einer grossen Beliebtheit. Das individuelle Bauen mit Holzbausteinen regt die Fantasie der Kinder an und fördert Kreativität, Vorstellungsvermögen und Feinmotorik. Der abwechslungsreiche Spielspass begeistert Kinder vom ersten Bauen bis zum riesigen Bauwerk.
Mit Holzbausteinen haben schon zahllose Generationen von Kindern gespielt. Formen, Farben und Haptik regen schon im frühen motorischen Alter zum Ausprobieren an. Als Spielzeug und Lernhilfe finden die bunten Variationen in der Kita und dem Kindergarten gleichzeitig ihre Verwendung als Hilfe zur Interaktion unter Kindern und mit den erwachsenen Betreuern.
Historisches Vorbild für spätere Bauklötze aus Holz war vermutlich die Armut. Statt mit gekauftem Spielzeug spielten Generationen von Kindern mit abgerundeten oder eckigen Holzstückchen, die ihre Eltern in Stroh wickelten oder notdürftig mit Stoffresten zur Puppe verkleideten. Durchdachte Formen für ganze Holzbauwelten entstanden vermutlich erst durch die Kreativität der Kinder selbst. Das Stapeln von Stäben und Klötzchen jeder Holzart ist auch heute noch eine geliebte Herausforderung. Bunt und vielfältiger wurde das Holzspielzeug durch pädagogische Überlegungen. So beobachtete Friedrich Fröbel die Begeisterung kleiner Kinder für das Lernen mit Holzsteinen. Er entwickelte Bausysteme, welche den Lerneifer anhand der formbedingten Herausforderung anregen sollten. Doch noch herrschte Chaos im Kinderzimmer. So folgte die Erfindung von Aufbewahrungsbehälter für die Bauklötze aus Holz. Ein Nebeneffekt dieses Ordnungshelfers ist das spielerische Erlernen von Ordnung ab dem dafür ausreichend verständigen Alter.
Die folgende Auflistung der motorischen Fähigkeiten nach frühkindlicher Chronologie ist nur eine ungefähre Angabe. Manche Kinder sind erst viel später so weit, bei anderen fördert unbändige Neugier eine raschere Entwicklung. Machen Sie sich also keine Sorge wegen der Angaben zum Babyalter. Bunte Spielsteinchen werden auf jeden Fall all diese Fähigkeiten aus Ihrem Baby hervorlocken:
Einfachste Spielsets sind runde und eckige Bauhölzer im Jutesack. Kein Formenziel ist vorgeschrieben, die Umsetzung zu Bauwerken oder nur spielerisches Legen zu Formen immer neu möglich. In Holzkisten können Holzbausteine übersichtlich und platzsparend abgelegt werden. Nur, wenn alle Formen in der richtigen Position liegen, lässt sich die Kiste ohne hervorstehende Teile oder mit geschlossenem Deckel wegstellen. Noch anspruchsvoller sind solche Holzkisten oder kleine Bauwagen (Holzkisten auf Rollen), in denen Bauklötze aus Holz runder und eckiger, langer und kurzer oder gar zusammen mit Bogenformen verpackt werden sollen. Das Aufräumen selbst empfinden die Kinder nicht als anstrengend, sondern als weiteres Lern- und Entdeckungsspiel.
Bunte Holzmännchen regen zu Selbstgesprächen und Interaktionen an. Bauringe, am besten mit einem Aufräum-Stock, fördern die Geschicklichkeit beim Aufstecken. Um die kindliche Fantasie noch stärker anzuregen, sind viele Bauklötze aus Holz in Regenbogenfarben gestaltet. Dies ahmt Märchenwelten nach, in denen Kinder der jüngeren Altersklassen mit Begeisterung versinken.
Bauklötze aus Holz werden im Mund untersucht, mit den Händen gegriffen, herumgeworfen, geschoben, gestapelt und wieder weggeräumt. Für Kinder geeignet sind deshalb nur qualitativ hochwertige Bausteine, von denen bei allen Aktivitäten nichts absplittert. Deshalb werden einfache Holzbausteine fein geschliffen und aus hochwertigen Teilen des Baumes hergestellt. Gefärbte Bauklötze zeichnen sich durch abriebfeste Farben der Oberfläche aus. Diese hält auch dem Speichel von Kleinkindern bedenkenlos und über einen längeren Zeitraum der "Bearbeitung" stand. Gut bespieltes Holzspielzeug dieser einfachen Art setzt keinen Staub an. Aber Schweiß, Speisereste und Speichel können auf den glatten Oberflächen doch anhaften. Es genügt, hin und wieder die Holzsteine mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Die meisten Flächen haben höchstens äußerst feine Poren. Gestrichene Flächen sind nahezu vollständig porenfrei. Anhaftungen lösen sich daher einzig durch das Wasser restlos ab. Die Haltbarkeit aller Spielevarianten ist länger als eine Kindheit. Viele der geliebten Sets sind über mehrere Generationen in Gebrauch, manche sogar Geschenke an die Enkel aus der Kinderzeit der Großeltern.
In der Spielzeugecke einer Kita sind Holzbausteine ein frühes Kommunikationsmittel zwischen Kindern in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Die jüngeren Kinder greifen neugierig nach einzelnen Stücken, die älteren zeigen ihnen ihre Ideen zur Verwendung. Im Kindergarten bis ins Vorschulalter können damit einfache Zähl- und Lernspiele durch die Betreuer angeregt werden. In Schweizer Primarschulen sind sie Lehrmittel für die ersten Schritte in den Lernalltag. Selbst in höheren Klassenstufen in Schulen in der Schweiz und anderen Ländern werden die großen Sets als Anschauungsmaterial für simple Zusammenhänge in Mathematik (Geometrie), Physik und anderen Lehrfächern mit bildlicher Darstellung eingesetzt.