Die Notwendigkeit, sich im Alltag im Umgang mit Gleichaltrigen der Zweitsprache zu bedienen, eröffnet grosse Chancen zur Entwicklung von Sprach- und Sprechfertigkeit. Mit kindgerechtem DaZ Material wird zudem spielerisch der Umgang mit der deutschen Sprache gefördert und die damit verbundenen Ängste und Hemmungen abgebaut.
Sprachbarrieren durch Bildkarten überwinden
Durch den Einsatz von Bildkarten mit Alltagsgegenständen können Defizite im Grundwortschatz von fremdsprachigen Kindern aufgearbeitet werden. Alle Kinder im Kindergarten oder der Schule erkennen einen Apfel, Hut, oder ein Aut auf einer Bildkarte, unabhängig von deren landessprachlichen Kompetenz. Damit ist die Hälfte des Lernprozesses von der sprachlichen Genese entkoppelt.
Kinder im Vorschulalter sind hinsichtlich der schriftlichen Codierung des Wortes "Apfel" auf dem gleichen Stand wie ihre fremdsprachlichen Mitlernenden. Vorsprung und Unterschiede reduzieren sich auf die gehörte Vokabel "Apfel" und auf die phonetische Kompetenz. Beim Zeigen einer Bildkarte mit einem Apfel, wird in einer Kindergruppe dieses Mehrwissen zwanglos mit den fremdsprachigen Kindern geteilt. Das Ding "Apfel" und die deutsche Schreibweise werden niederschwellig mit dem gehörten Wort assoziiert.
Buchstaben und Worte begreifbar machen
Kindgerechtes DaZ Material bezieht auch den Tastsinn und die kindliche Motorik ein. Im Grundschulunterricht wird beispielsweise die Mengenlehre mit greifbaren Elementen vermittelt. Und um das motorische Gedächtnis anzusprechen, werden gezielt Schreibmaterialien eingesetzt, die auf die Motorik von Kindern ausgerichtet sind.
Diese ganzheitlichen Methoden können auch im Lernprozess von Deutsch als Zweitsprache zum Einsatz kommen.
Buchstabenwürfel
Die Reliefprägung von Würfeln mit Buchstabensymbolen spricht die kindliche Neugier an. Sie ist eine Einladung an das Kind, sich den Buchstaben zu ertasten, ihn im engen Wortsinn zu "be-greifen".
Wortkarten
Karten, die an Lernende im Kontext DaZ ausgegeben werden, sprechen neben dem Gesichtssinn den Tastsinn und den Geruchssinn an. Das dargestellte Wort wird mit diesen Sinneseindrücken konnotiert. Der Lerninhalt findet durch mehrfache Verknüpfung leicht und unbewusst Eingang in das Langzeitgedächtnis.