Lichtspiele und Farbzauber
Wie Kinder Naturphänomene verstehen lernen: Laura Steiner, Dozentin und Studienleiterin an der PH Luzern, zeigt, wie Licht und Farbe im Unterricht erforscht und spielerisch vertieft werden können.
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Wie Kinder Naturphänomene verstehen lernen: Laura Steiner, Dozentin und Studienleiterin an der PH Luzern, zeigt, wie Licht und Farbe im Unterricht erforscht und spielerisch vertieft werden können.
Gastbeitrag von Laura Steiner (Dozentin und Studienleiterin CAS 4-8 der PH Luzern)
„Schau mal! Mein Schatten ist gelb!“ ruft ein Kind begeistert, als es die Taschenlampe auf einen bunten Farbfächer richtet.
So kann die Explorationsphase in einem Lichtprojekt im Kindergarten oder in der Schule beginnen: mit Staunen, Neugier und der Lust, das Unbekannte zu erforschen.
Gerade in der Adventszeit, wenn die Tage kürzer werden und die Dunkelheit früher einsetzt, bekommt das Thema Licht und Farbe eine besondere Bedeutung.
Dem Spiel geht oft eine Phase der Exploration voraus (Bürgi & Amberg, 2023). Bevor die Kinder beginnen, mit Licht und Farben zu „spielen“, müssen sie sich mit den Materialien und ihrer Wirkung vertraut machen.
In der Explorationsphase steht das Erkunden und Ausprobieren im Mittelpunkt. Mit Taschenlampen, bunten Folien, Farbfächern, Acrylzylindern, Holzfiguren, Schleichtieren und weiteren Gegenständen werden mögliche Fragen beantwortet.
Die Explorationsphase zeichnet sich aus durch stereotypisches und vorsichtiges Verhalten, welches durch Anspannung gezeichnet sein kann.
Die Kinder leuchten, mischen, experimentieren und wiederholten – immer wieder. Das Unbekannte wird Schritt für Schritt verständlich. Diese Phase endet, wenn das Neue nicht mehr herausfordert oder überfordert. Dann ist die Unsicherheit gewichen und die Situation lädt dazu ein, spielerisch zu wiederholen, zu variieren und zu gestalten.
Nach einer Explorationsphase können Spielsituationen mit einem bestimmten Fokus eingerichtet werden. Die Kinder können im Spiel ihre Kompetenzen vertiefen und erweitern. Durch eine adaptive Spiel-Lernbegleitung der Lehrperson gelingt es, die geplanten Lernoptionen zu den beiden Spielsituationen zu erreichen.
Es folgen zwei mögliche Spielsituationen – in der ersten liegt der Fokus auf einer Lichtquelle und farbigen Objekten, in der zweiten bei farbigen Lichtquellen und farbigen Schatten.
Mögliches Arrangement: Eine Taschenlampe (mit einem Lichtkegel) / Lichtquelle, Lichtstadt, Figuren.
Im ersten Licht-Farblabor entdecken die Kinder die Wirkung von einer weissen Lichtquelle und die Unterschiede zwischen transparenten und undurchsichtigen Materialien.
Die Taschenlampe richtet ihren Lichtstrahl auf die bunte Stadt aus durchsichtigen Acrylbausteinen (bunte Lichtstadt). An der Wand entstehen faszinierende bunte Schattenbilder, die sich verändern, wenn das Licht bewegt oder die Stadt umgebaut wird.
Zwischen den farbigen Gebäuden stehen Holzfiguren, die dunkle, klare Schatten werfen. Diese unterscheiden sich deutlich von den farbigen, überlagernden Licht- und Schatteneffekten der transparenten Elemente.
Im gemeinsamen Beobachten und Experimentieren erkennen die Kinder, dass durchsichtige Materialien das Licht hindurchlassen und einfärben, während undurchsichtige Materialien das Licht blockieren.
So wird das Phänomen auf anschauliche und spielerische Weise erfahrbar: Die Kinder erleben, dass Licht nicht überall gleich wirkt, sondern von Material, Farbe und Form abhängig ist.
Mögliches Arrangement: Drei Taschenlampen (mit einem Lichtkegel) bzw. Lichtquellen, jeweils mit einem Farbfächer in Rot, Grün und Blau, verschiedene Objekte, die Schatten werfen können (z. B. Schleichtiere, Figuren, Alltagsgegenstände oder die Kinder selbst).
Im zweiten Licht-Farblabor entdecken die Kinder auf spielerische Weise, wie farbiges Licht wirkt und wie dadurch bunte Schatten entstehen. Mithilfe der drei Taschenlampen und jeweils einem Farbfächer erleben sie, wie sich die Lichtfarben überlagern und verändern, wenn sie aufeinandertreffen.
Durch das Ausprobieren mit unterschiedlichen Gegenständen, oder indem sie selbst Teil des Experiments werden, beobachten die Kinder, dass mehrere farbige Schatten entstehen können. Sie vergleichen deren Farben, Formen und Richtungen und beginnen zu verstehen, dass jeder Schatten von einer anderen Lichtquelle stammt.
Durch das eigene Tun entwickeln die Kinder ein erstes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Licht, Farbe und Schatten und erleben, dass sich Naturphänomene spielerisch und kreativ erforschen lassen.
Laura Steiner ist Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Luzern und engagiert sich in verschiedenen Funktionen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen im Zyklus 1. Sie ist insbesondere in den Bereichen Berufsstudien und Classroom Management im Kindergarten- und Unterstufenbereich tätig. Seit 2023 leitet sie zudem den CAS 4–8: Unterrichten in heterogenen Gruppen im Zyklus 1, in dem die Teilnehmenden befähigt werden, ihren Unterricht kinder- und kompetenzorientiert zu gestalten, Spiel- und Lernprozesse zu konzipieren und adaptiv zu begleiten.
Quellen: Bürgi, L., Amberg, L. (2023). Kompetenzorientierte Spielsituationen. Planen, gestalten, begleiten, dokumentieren. Bern: hep Verlag AG.
Bildmaterial: Laura Steiner, Isabelle Müller
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